Rundbrief Juni 2025

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist;
der HERR aber sieht das Herz an.

1. Samuel 16:7

Liebe Freunde von Amuka!

Ich (Antje) bin vor fünf Tagen aus Uganda zurückgekommen und es ist wieder mal Zeit, euch von so vielem zu berichten. Auch wenn ihr über 6000 km von der Arbeit vor Ort entfernt seid, sind wir doch jeden Tag unserem Gott und Vater sehr dankbar, der ER durch euch diesen Dienst ermöglicht!
Ihr seid wirklich ein großes Geschenk für die Menschen in unserem Dorf.

Fast 1,5 t Maismehl

Auch in diesem Jahr gab es, wie meist im April bis Mai eine Hungerzeit, in der viele Menschen nur eine Mahlzeit pro Tag haben. Wir haben an 118 Personen aus der Family Group (wöchentliche Seminargruppe) und Barikiwa (Gruppe für Kinder mit Behinderungen) je 12kg Maismehl und 500g Erdnusspaste ausgeben.
Das war eine große Freude und hat vielen über diese schwierige Zeit geholfen.

Mit Abraham war ich ein halbes Jahr nach seiner Herzoperation im Mulago Hospital in Kampala, wo ein Langzeit‐EKG gemacht wurde. Leider scheint etwas nicht ganz in Ordnung zu sein und wir müssen im August, wenn ich wieder in Uganda bin, gleich ins Krankenhaus.

Abraham mit dem Langzeit-EKG

Die kleine Jemima hat sich nach ihrer Herzoperation gut erholt, die Eltern berichteten Prossy und mir bei einem Hausbesuch, dass sie besser atmen kann und kräftiger ist. Die Eltern bedankten sich mit diesem Brief:

Jemima mit ihrer Familie und Prossy

Liebe Freunde,
im Namen unserer Tochter Jemima schreiben wir glücklich und dankbar über eure finanzielle, Abraham mit dem moralische und geistliche Unterstützung. Als Eltern hatten wir die Hoffnung aufgegeben, denn die Kosten für die Operation waren zu hoch und unsere Ressourcen nicht ausreichend.
Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass Jemima operiert wurde und ihre gesundheitliche Situation sich jeden Tag ein Stück verbessert. Wir sagen wieder und wieder Danke dafür, dass ihr Jemima neue Hoffnung im Leben gegeben habt.
Möge Gott, unser Herr euch und eure Familien segnen,
die Eltern von Jemima

Esther kann wieder
mit beiden Augen sehen


Esther, die wir über viele Jahre zu Augenärzten begleitet haben, um das Hämangiom am Auge entfernen zu lassen, geht es nach zwei Eingriffen durch deutsche Chirurgen endlich besser. Der recht große Tumor wurde entfernt und durch eine plastische Operation kann sie das Auge ein wenig öffnen und damit sehen.

Vor wenigen Wochen sah unser Wächter Simon in
einem Nachbardorf zwei Jungen, 13 und 14 Jahre alt,
die beide als Kleinkinder ein Bein verloren hatten
(durch einen Sturz vom Baum bzw. eine Knocheninfektion).

Innocent und Anthony mit Agnes


Die beiden sind Cousins und wohnen bei der Groß‐
mutter. Kurz darauf trafen wir sie und erzählten ih‐
nen von der Möglichkeit, eine Beinprothese zu bekommen. Davon hatten sie noch nie etwas gehört.
Durch unseren Freund Jens, der nahe Kampala bei einer Orthopädiewerkstatt arbeitet, die sehr hochwertige Prothesen herstellt, konnten wir wenige Tage später mit Innocent und Anthony die Reise nach Mukono antreten.
Da bei Innocents Beinstumpf die Knochen hervortreten, wurde bei ihm gestern (wieder von dem deutschen Chirurgen‐Team wie bei Esther) eine Stumpfkorrektur durchgeführt.
Nun müssen wir warten bis die Wunde verheilt und beide wieder nach Mukono reisen dürfen, um die Prothesen anfertigen zu lassen. Das ist alles ziemlich aufregend für die beiden Jungen!
In der Werkstatt bekamen sie letzte Woche erst mal neue, passende Unterarmgehhilfen.

Lehrer Marsden mit der 1. Klasse

Sehr dankbar sind wir auch für unsere Lehrer im Kindergarten: Marsden, Annet, Justine , sowie die Auszubildende Sylvia und Assistentin Ritah. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie sich liebevoll und mit viel Geduld um die Kinder kümmern und wie sehr auch die Kinder sie lieben!
Dadurch, dass das ugandische Schulsystem sehr stark auf Auswendiglernen ausgerichtet ist, wenig auf selbständiges Denken und auch in den Vorschulen viel Wert auf Abschreiben von der Tafel Wert gelegt wird, musste ich die Lehrer immer wieder ermutigen, den Kindern viel Raum zum Spielen zu geben.

Spielerisches Unterrichtsmaterial aus
Deutschland wird entdeckt

Kürzlich waren wir nun sehr erstaunt, dass die ugandische Regierung neue Richtlinien für Kindergärten einführt, die genau dem entsprechen, was wir schon versuchen umzusetzen:

° Auf Spiel basiertes Lernen
° Maximal 25 Kinder pro Klasse
° Keine Hausaufgaben
° Keine Examen

Tatsächlich gibt es schon für 3jährige „Examen“, wobei allerdings die Lehrkräfte alles vorsagen müssen, aber die Eltern finden das ganz wichtig.

In unserer wöchentlichen „Family Group“ hatten wir in letzter Zeit Themen wie Tuberkulose, HIV und Biblische Leiterschaft. Letzte Woche sprach Samuel Bawala über Dankbarkeit und heute Jimmy und Prossy über Epheser 5 zum Thema Ehe.

Etwas, das wirklich besonders in unserem Team von 10 Mitarbeitern ist, ist dass (meistens) alle ‐ trotz einer ansonsten sehr hierarchisch geprägten Kultur ‐ gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen.
Die Zuständigkeitsbereiche sind nicht so stark abgegrenzt, wie anderswo. Deshalb kann auch jede und jeder sich bei den wöchentlichen Bibelstunden für die Mitarbeiter einbringen oder auch in der Family Group unterrichten, wie heute die Psychologin Prossy zusammen mit dem Wächter Jimmy.
Jeden Morgen um 7:30 kommen alle zum Gebet zusammen und donnerstags um 12:00 schrubbt das ganze Team gemeinsam unsere Versammlungshalle, egal ob Lehrerin oder Wächter.

Dorfgesundheitshelfer mit Abschlusszertifikat

Im letzten Jahr hatten wir begonnen, die, vom Distrikt eingesetzten, ehrenamtlichen Dorfgesundheitshelfer (VHT) zu schulen. Erst kamen gut 30 VHTs zu den Schulungstagen, zu den Abschlussprüfungen dann nur noch acht. Fünf haben die Tests bestanden, drei waren schon sprachlich völlig überfordert. Aber nachdem Prossy mit ihnen weiter geübt hat, haben auch diese drei bestanden. Kürzlich haben wir ihnen die Zertifikate überreicht, dazu Gummistiefel und T‐Shirts.
Wir hoffen, dass es für sie eine Ermutigung ist und dazu beiträgt, dass die Gesundheitssituation in den Dörfern verbessert wird.

Joel mit seiner Großmutter

Die besonderen Bedürfnisse unserer Barikiwa ‐ Kinder stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen, aber insgesamt ist es richtig toll zu sehen, wie die Mütter und Großmütter gut zusammenhalten, sich gegenseitig ermutigen und lernen, ihre Kinder als Geliebte Gottes zu sehen, nicht als Belastung oder gar Fluch.

Besonders beeindruckt mich immer die Großmutter von Joel, die den inzwischen 10järigen überall hin auf dem Rücken trägt und eine gute Kommunikation mit ihm entwickelt hat. Neulich mussten wir zum Physiotherapeuten Isaac in die Stadt, um die Fußstellung Joels durch Gipsen zu korrigieren.

Joel bekommt die Füße und Beine eingegipst
Grace liebt Seifenblasen
Tracy macht uns mit ihrem Lachen viel Freude
Im Garten freut sich Benita an den Blumen
Unser neues Bällebad

Harriet und Rosie machen uns weiterhin viel Freude, im April/Mai waren sie über die Ferien wieder in Deutschland und haben hier besonders das Zusammensein mit der Familie und die Radtouren genossen.
Sie gehen gerne in ihre Schule und machen gute Fortschritte.
Ganz besonders freuen sich die beiden, dass Orge im Oktober nach Uganda kommt.

Rose (9) und Harriet (10

Seid herzlich gegrüßt,
Orge & Antje Balack