Rundbrief Juli 2022

Liebe Freunde von Amuka!

Im Juli waren wir endlich mal wieder als Familie in Uganda. Antje, Shenay und Orge waren bzw. sind vor Ort und konnten bzw. können noch viele Kontakte pflegen und Dinge klären. Es konnte ein klärendes Gespräch mit dem Vorstand von Amuka Uganda geführt werden. Geplant ist, Amuka in eine nächste Phase zu führen, in der ugandische Mitarbeiter stärker in die Verantwortung genommen werden. So sollen auch kulturell bedingte „Reibungsverluste“ minimiert und die Arbeit effektiver werden. Wir sind sehr gespannt, ob sich das verwirklichen lässt. Es bleibt ein großer Teil Verwaltungsaufgaben zu erledigen, um dass alles zu gestalten.

Der Kindergarten läuft mit nur zwei Gruppen, denn wir brauchen weitere Lehrkräfte und eine Schulleitung (headteacher). Weiterhin suchen wir eine(n) Freiwilligen, bzw. ein Ehepaar mit Erfahrungen im pädagogischen Bereich zur Weiterentwicklung unseres Kindergartens. Vielleicht weiß jemand von euch von einer Person, die Freude daran hätte, in einer Einrichtung für die am meisten benachteiligten Kinder mitzuarbeiten, die Kinder auf die Grundschule vorzubereiten und ihnen Gottes Liebe weiterzugeben.

Unsere Lehrer Marsden und Annet sind sehr engagiert dabei und versuchen, das im Workshop „Fun of Phonics“ (mit Lauten sprechen und lesen lernen) gelernte im Unterricht anzuwenden. Sehr viel Spaß hatten wir kürzlich, als die beiden – mit Schuluniformen als Kindergartenkinder verkleidet – den Eltern die Bedeutung des Spielens für die Entwicklung verdeutlicht haben.

Für ausgewählte lokale Leiter aus Kirchen und Politik sowie Gesundheitsmitarbeitern der Umgebung konnten wir eine Schulung der Organisation „Wise Choices For Life“ anbieten, die besonders jungen Menschen helfen will, gute Entscheidungen für ihr Leben zu treffen, z.B. keine frühen sexuellen Beziehungen einzugehen, sondern zu warten, bis sie ihre Ausbildung beendet haben. Die Veranstaltung traf auf ein reges Interesse und wir hoffen, dass das Wissen weitergegeben wird.

Sonntags haben wir wieder einen „Bible Club“ für junge Menschen – zumeist welche aus unserem Fußball-Programm. Die Themen werden gerne in kleinen Anspielen aufgenommen. So konnten in drei Szenen unterschiedliche Kommunikationsformen im Familienalltag dargestellt werden. Die Teilnehmer haben dabei sehr viel Spaß und wir wünschen, dass sie das mit in ihren Alltag nehmen.

Freitags trifft sich immer noch die Familiengruppe. Zuletzt hatten wir die „Waffenrüstung Gottes“ zum Thema. Mit Helm, Schild Brustpanzer, Gürtel, Schuhen und Schwert. Um es anschaulich zu machen, durfte Orge zu jedem Punkt etwas anziehen…

Seit vielen Jahren unterstützen wir den gehörlosen Dan. Er konnte nun die erste Stufe einer Tischler-Ausbildung erfolgreich beenden. Darüber freuen wir uns sehr und wünschen ihm, dass er einen Platz findet, wo er das erlernte gut anwenden kann.

Mit unserem gesamten Mitarbeiter Team konnten wir vier Tage zu einem Seminar über die „Vaterliebe Gottes zu uns Menschen“ an den Nil fahren. Dabei war es uns ganz wichtig, dass das in einer Sprache geschieht, die sie ohne allzu viel Übersetzung verstehen können. Zuerst waren einige noch sehr skeptisch und zurückhaltend, da in unserer Umgebung einige böse Gerüchte über die Leiterin des Seminars im Umlauf sind. Doch bald schon zeigte Gott ihnen, wie es wirklich befreiend ist, wenn Gott in einem Menschen wirkt. Einer unserer Mitarbeiter hatte vor dem Seminar ein Bild vor Augen, wie er bei diesem Seminar ins Wasser des Nils gezogen wird und er fürchtete sich vor „dem Untergang“. Doch nachdem er das Lebenszeugnis der Leiterin gehört hatte, bekam er ein neues Bild vor Augen, in dem diese Leiterin ihn stattdessen aus dem Wasser rettete. Dies war ein sehr bewegendes Erlebnis, dass die Furcht aus den Herzen vertrieb und durch Freude ersetzte.

Monica bei unserem letzten Besuch beim Physiotherapeuten

Unsere Mitarbeiterin Agnes konnte sich in den letzten Monaten einige physiotherapeutische Kenntnisse in einer Schule für Kinder mit schwersten Behinderungen aneignen. Nun planen wir, dass sie einmal wöchentlich zu Kindern mit Hydrozephalus, Entwicklungsverzögerungen usw. nach Hause geht, um die Mütter anzuleiten, die Übungen durchzuführen.
Die kleine Monica mit Hydrozephalus entwickelt sich langsam weiter. Sie hat inzwischen gut zugenommen und wir versorgen sie weiterhin mit Milchpulver. Leider ist sie fast blind. Monicas Mutter kommt häufig zu Amuka und kann so immer wieder ermutigt werden.

Rosie und Harriet freuten sich sehr, dass mehr Familienmitglieder in Uganda waren. Wir hatten viele schöne Stunden zusammen. Wir sind sehr dankbar für die kleine christliche Schule, die wir für sie gefunden haben. Sie gehen gerne da hin und haben keine Angst mehr, von den Lehrern geschlagen zu werden.

Zusammen mit JENGA planen wir, Kaffee- Pflanzen und eine Schulung den Teilnehmern der Freitags-Familiengruppe anzubieten, so dass sie in etwa zwei Jahren guten Kaffee gegen eine faire Bezahlung liefern können. Schon lange überlegen wir, wie wir ein „income generating project“ (einkommen-erzeugendes Projekt) starten können und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem erfahrenen Partner.

Ein Nachtrag von Antje:
Am 31. 07. wollte ich mit Harriet und Rosie sehr früh nach Mbale zum Gottesdienst fahren, was wir wegen starker Regenfälle auf 9:00 verschoben. Wir kamen mit dem Motorrad Taxi nur sehr mühsam voran, wegen der katastrophalen Straßenzustände und einer kaum befahrbaren Brücke. Auf der Hauptstraße dann, aus dem Sammeltaxi in die Stadt, sahen wir, wie der Regen zu überfluteten Flüssen, beschädigten Brücken, Erdrutschen, eingestürzten Häusern und vernichteter Ernte geführt hatte. Später hörten wir auch von vielen Todesopfern, allein in einem Auto, das in den Fluss stürzte, kamen 11 Menschen um.
Auch die kleine Schule von Harriet und Rosie wurde überflutet. Teppiche, Möbel, Computer und Dokumente wurden beschädigt oder zerstört. Das ganze Ausmaß der Verluste und Schäden ist noch nicht klar.
Wenn jemand von euch spenden möchte, um beim Wiederaufbau zu helfen, würden wir uns freuen und das Geld entsprechend weitergeben, wo es gebraucht wird. Bitte gebt als Verwendungszweck „Fluthilfe“ an.

Ganz herzliche Grüße an euch alle, die ihr den Dienst in Uganda so treu unterstützt!
Orge & Antje Balack

Die Kinder des Amuka-Kindergartens