Rundbrief August 2024

Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere zufallen.

Matthäus 6:33


Ihr Lieben,

wie versprochen kommt nach Lars’ Reisebericht im Juli nun der Beitrag von Christian Dumke. Ganz aktuell noch die erfreuliche Nachricht, dass Abraham Kisaye nach 4,5 Jahren Wartezeit letzte Woche endlich am Herzen operiert wurde. Er soll ca. 3 Wochen im Heart Institute bleiben, bevor er nach Hause kann. Dann werden wir mehr berichten. Bitte betet mit für den Heilungsprozess.

Liebe Grüße von Orge & Antje


Liebe Freunde von Amuka,

vor 2 Jahren entschloss ich mich, am monatlichen Amuka-Gebetskreis teilzunehmen und den Verein auf unterschiedliche Weise zu unterstützen. Um mir die Menschen und ihre Lebensumstände vor Ort greifbarer werden zu lassen, fragte ich – in einem Moment der Verwegenheit und Abenteuerlust – Lars, ob wir nicht zusammen dahin fliegen wollten.

Ein halbes Jahr und diverse Impfpiekser später landeten wir auf dem Entebbe Airport und zwei Tage später trafen wir im Distrikt Manafwa auf dem Amuka-Gelände ein.

Christian mit einer Jackfruit

Die Begrüßung durch die einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fiel durchweg freundlich aus, und ich lernte Simon Peter kennen, der hier als Wächter und Hausmeister angestellt ist und mit dem ich zusammenarbeiten sollte. Mein Aufgabengebiet umfasste die handwerklichen Themen, und zwar fernab von Baumärkten, dafür mit anfänglich sprachlichen Barrieren.

Ich bin dankbar, dass mich Jesus in dieser ungewohnten Situation, fast ohne Werkzeuge und Material, wo die Fähigkeit zum Improvisieren Voraussetzung für ein Gelingen und Freude an der Arbeit ist, durch die Situation hindurch getragen hat. Dübel aus Holz herzustellen war noch eine der einfachsten Übungen. Bald fertigte ich mir einen Spachtel zum Verschließen der Risse im Betonfußboden aus übriggebliebenen Dachplatten aus Blech und Dichtungsringe für eine Wasserleitung aus alten Fahrradschläuchen an.

Christian und Simon Peter sieben den Sand zum Betonmischen

Nach einer Woche funktionierte die Verständigung zwischen Simon Peter und mir mit einigen Brocken Englisch und Zeichensprache, sodass wir beide von- und miteinander lernen konnten. Hier kam der echte Austausch zustande, der in einer Einladung zum Abendessen bei Simon zuhause gipfelte. Genau diesen echten Austausch wollte ich auch erleben und Gott schenkte ihn mir.

Obendrein wirkten sich die handwerklichen Tätigkeiten, die klimatischen Bedingungen in Äquatornähe sowie der Genuss lokaler Nahrungsmittel außerordentlich positiv auf mein körperliches und seelisches Befinden aus. Des Weiteren entdeckte ich ein Betätigungsfeld, mit dem ich, als Handwerker und Bautechniker, die Lebensumstände dieser Menschen verbessern kann. Die Häuser, besser Hütten, der Dorfbewohner dort haben einen Fußboden, der aus einem Gemisch von Sand und Kuhexkrementen besteht. Dieser, von Krankheitserregern nur so wimmelnde Bodenbelag, ist die Ursache, dass viele Kinder erkranken, da sie darauf spielen und sitzen.

Beim Ausbessern des Fußbodens im Kindergarten

Hier könnte man mit geringem finanziellem Einsatz eine doppelte Wirkung erzielen. Da die Hausbewohner in der Lage sind, ihre Fußböden selbst zu schütten (wenn man ihnen Zement zur Verfügung stellt), gäbe man ihnen die Würde, nicht einfach nur Empfänger von Spenden zu sein und ihre Kinder würden zugleich wesentlich weniger von Krankheiten geplagt.

Wasserpumpen am „Borehole“

Ich bin gewiss, so Gott will, nicht zum letzten Mal dort gewesen zu sein. Alleine schon, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amuka wiederzusehen und gerne würde ich Simon beim Bau seines neuen Hauses für seine Familie mit Rat und Tat unterstützen. Eventuell auch mit einem Zementaußenboden.

Christian lernt, wie man Lehmziegel selbst herstellt
Ausflug zu den Sipi Falls