Rundbrief März 2016

2016-03-rundbrief-portrait

Herr, wie kann ein junger Mensch leben, ohne schuldig zu werden?
Indem er sich nach deinen Geboten richtet.
Psalm 119:9

Liebe Freunde von AMUKA!

Seit Anfang des Jahres ist viel passiert in unserem Dorf Bunamukheya und drumherum, dabei war vieles von Wahlen am 18. Februar überschattet. Museveni wurde wieder gewählt – er ist seit 30 Jahren im Amt.
Die Wahlen waren keineswegs fair, der Oppositionskandidat wurde mehrfach inhaftiert, die Meinungsfreiheit eingeschränkt und es gab immer wieder Unruhen, die unter Einsatz tausender Soldaten und Tränengas bekämpft wurden.
Die befürchteten größeren Unruhen sind aber ausgeblieben und so hat letzte Woche, mit einmonatiger Verspätung, auch das neue Schuljahr begonnen.

Tabea mit Boas im Krankenhaus nach seiner Leistenbruch-OP am 8. Januar

Tabea mit Boas im Krankenhaus nach seiner Leistenbruch-OP am 8. Januar

Ich (Antje) war vom 29.12.15 bis zum 19.01.16 in Uganda. Bei der Ankunft war ich sehr überrascht von all dem, was Tabea in und um unser „Home of Hope“ alles getan hat! Mit Unterstützung von Noah hatte sie einige Räume gestrichen, außerdem Regale
angebracht und alles sehr gemütlich eingerichtet. Auf dem Grundstück hatte sie mit Landwirtschaft begonnen, Blumen gepflanzt, sowie einen Kaninchenstall und eine Schaukel gebaut.
Dabei haben ihr viele unserer Patenkinder geholfen und so sieht der Garten jetzt schon ganz gut aus! Ihr könnt also gerne mal zu Besuch kommen!
Tabea hatte sich in verschiedenen Bereichen von AMUKA eingebracht. Das Wesentliche war aber, dass Tabea sich mit Iname und deren Töchtern um Boas Joseph gekümmert hat. Ohne diese Hilfe hätte er weder die Geburt, noch die Zeit danach überlebt. Besonders nervenaufreibend waren dabei immer die Termine bei Behörden, da man nie so genau weiß, was die jetzt eigentlich wollen und was man sagen darf und was besser nicht.

Boas mit seiner neuen Mama Lilli

Boas mit seiner neuen Mama Lilli

Am 15. Januar konnte Boas schließlich in sein neues Zuhause umziehen. Eine deutsche Missionarsfamilie hat jetzt erstmal die Pflegschaft und nach drei Jahren können sie ihn adoptieren. Tabea und Ruth haben Boas dorthin begleitet und bei der Eingewöhnung geholfen.
Am 29. Januar ist Orges Vater gestorben und so ist Tabea einen Monat früher als geplant nach Hause zurückgekommen. Jetzt orientiert sie sich, welche Ausbildung sie in
diesem Jahr beginnen kann und macht gerade ein Praktikum in unserem Gemeinde-Kindergarten.
Für unsere beiden Jungen im „Home of Hope“, Yusuf und David, hat Iname jetzt die offizielle Pflegschaft (care order) bekommen, so dass wir da auch rechtlich abgesichert sind. Beide Jungen sind sehr herausfordernd, Yusuf aufgrund seiner instabilen Gesundheit und David wegen seines unberechenbaren Verhaltens mit dem er sich auch selbst gefährdet.
Im Januar ist Makai, ein Junge aus der Umgebung, von seiner Stiefmutter mit kochender Milch verbrannt worden. Er ist jetzt vorübergehend beim Dorfchef James untergebracht. Die Wunden am Arm heilen, aber Makai sagt, er würde lieber sterben als wieder nach Hause gehen zu müssen. 2016-03-schaukel-nanzalaDa auch der Vater ihn ablehnt, würde Iname ihn gerne aufnehmen. Allerdings wäre es für Iname sehr viel, sich um dann drei (traumatisierte) Jungen zu kümmern, denn sie hat ja so schon genug Arbeit. Wir müssten also eine Frau einstellen, die Iname unterstützt, was wiederum für uns mit einigen Kosten verbunden wäre.

Sehr gefreut habe ich mich Gift Nanzala wiederzusehen. Sie kann mit ihrer Beinprothese schon recht gut und weit laufen und ist sehr dankbar für ihr neues Bein.
Im Januar hatten wir wieder einen Zahnarzteinsatz mit denselben Zahnärzten, die schon 2015 da waren. Auch dieses Mal wurde der Einsatz wieder vom VFKE (Verein zur Förderung von Kleinprojekten in Entwicklungsländern) finanziert.2016-03-vfke-zahnaerzte
Wir hatten 97 Patienten, die teilweise sehr umfangreiche Behandlungen bekamen. Zwei Frauen, denen die Ehemänner im Streit Zähne ausgeschlagen hatten, bekamen Zahnersatz.
Dr. Ivan ist ein sehr netter, gut organisierter Zahnarzt, mit dem es Spaß macht zusammen zu arbeiten. Er ist auch den Patienten sehr zugewandt und einfühlsam.
Toll war auch die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, die assistiert haben, Patienten registrierten und Essen kochten. Michael und Jonathan haben die wartenden Patienten in Naturmedizin unterrichtet und Gottes Wort gepredigt.

Dinah bekommt eine Zahnfüllung von Dr. Ivan

Dinah bekommt eine Zahnfüllung von Dr. Ivan

Manchmal wartet man in Afrika ewig, bis etwas passiert, dann kommt alles auf einmal! Gerade während des Zahnarzteinsatzes kamen etliche „wichtige Leute“ wegen unserer Pflegekinder zu einen meeting und dann noch die Landvermesser, die unser Grundstück vermessen sollten, damit wir das Land offiziell leasen können.

Wir sind wirklich sehr froh, dass Aaron von JENGA diese ganze Arbeit für uns erledigt, wir würden es nie allein schaffen, uns durch diesen Dschungel von Arbeitsschritten durchzufinden. Gestern schrieb Aaron, dass „Phase 1“ jetzt durch ist und er mit der nächsten Phase (von 4) beginnen kann.

Das Youth Camp fand diesmal in unserem neuen Haus statt

Das Youth Camp fand diesmal in unserem neuen Haus statt

Für drei Tage hatten wir auch wieder ein „Youth Camp“, diesmal mit 24 Jugendlichem zwischen 15 und 26 Jahren. Aufgrund der großen Altersspanne und sehr unterschiedlichem Bildungsstand war es nicht einfach, alle unter einen Hut zu bringen, aber wir hatten gute Gespräche und viel
Spaß an den Geländespielen. Die Jugendlichen hatten sich, wie auch schon letztes Jahr, das Thema „Ehe und Familie“ gewünscht. Wegen des großen Drucks durch Eltern, Clan und Freunde, werden sie oft gedrängt, früh zu heiraten; was dann in der Regel nicht lange gut geht. Sie selbst erkennen auch, dass das nicht gut ist und suchen Alternativen. Wir wollen den Jugendlichen immer wieder Mut machen, eigene gute Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen und sich dabei von Gottes Wort leiten zu lassen und nicht von momentanen Wünschen oder der Clique. Im Anschluss an die Freizeit hatten diejenigen, die es wollten, wieder die Möglichkeit, den „Choose-to-Wait-Covenant“ zu unterschreiben. Als Gruppe, haben sie so auch eher die Möglichkeit, sich gegenseitig zu ermutigen.

Tabitha und Iname

Tabitha und Iname

Eine große der Not der Jugendlichen ist natürlich auch immer wieder das Thema Ausbildung und Arbeit. Kaum einer hat Eltern, die eine Ausbildung finanzieren können und Arbeitsplätze gibt es so gut wie gar nicht in der ländlichen Gegend. Man muss also schon selbst etwas aufbauen. Dabei versuchen wir, sie zu unterstützen.
Im letzten Rundbrief haben wir Euch von Tabitha geschrieben, die mehrere Tumoren im Kopf hatte. Die Operation ist jetzt fast drei Monate her. Tabitha ist immer noch sehr eingeschränkt durch eine Halbseitenlähmung sowie Sprach- und Sehstörung, aber sie gibt sich viel Mühe jeden Tag zu üben. Tabitha`s Familie schreibt: „ Als Familie sind wir so froh und dankbar für Eure Gebete und die Unterstützung während der Erkrankung unserer Tochter, die dazu führte, dass sie am 11.Dezember operiert wurde….Möge der Allmächtige Euch reichlich belohnen und segnen.“
2016-03-robby-keen-brunnenZuletzt möchte ich Euch noch berichten, dass Robby Keen uns im Januar das Team einer christlichen Organisation schickte, die unseren Brunnen und einen im nächsten Dorf reparierten. Jede Reparatur kostete etwa 250€ für das Material – Arbeitskosten wurden nicht in Rechnung gestellt.

Vielen Dank für Eure treue Unterstützung – wir sind sehr, sehr dankbar, für alles was dadurch ermöglicht wurde! Liebe Grüße und Gottes Segen!

Orge & Antje