Sprüche 31:8: Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.
Liebe Freunde von Amuka!
Dieser Rundbrief entsteht in Uganda, da wir beide, Antje und Orge, gerade beide dort sind.
Es gibt viele gute Dinge zu berichten und wir wollen nicht zögern, Euch daran teilhaben zu lassen. Wir sind wirklich sehr, sehr dankbar und froh über eure treue, oft schon jahrelange, Unterstützung.
Das können wir gar nicht oft genug erwähnen, denn es ist nicht selbstverständlich!
Oft haben wir vor verschiedenen Herausforderungen gestanden, aber finanziell war es immer ausreichend! Zudem lernen wir mehr und mehr den unglaublichen Einfluss aller Beter zu schätzen:
Durch euch wurde so viel bewegt!
Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie die Wertschätzung von Kindern gerade auch unter den Mitarbeitern wächst.
Dazu gehört z.B. eine Kindergeburtstagsfeier für den Sohn unserer Mitarbeiterin Agnes.
Bei uns in Deutschland ganz normal – hier im ländlichen Uganda noch recht unüblich.
Im Kindergarten läuft es zurzeit sehr gut: Wir haben vier Lehrer, inzwischen alle mit einem Ausbildungs-Abschluss, und können so alle 4 Klassen anbieten.
Das Schuljahr (und Kindergartenjahr) ist hier in drei „Terms“ aufgeteilt, zwischen denen immer eine kurze Ferienzeit liegt.
Zu jedem Term müssen in allen Schulen / Kindergärten dann auch Gebühren gezahlt und einige Dinge mitgebracht werden. Das ist immer eine Herausforderung, da viele Familien nicht bereits am ersten Tag alles mitbringen. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Armut, schlechte Vorausplanung (nach dem Motto: „der Schulstart kam so überraschend…“), geringe Priorität von Bildung oder einfach mal versuchen, ob es nicht auch ohne geht.
Heute ist der zweite Kindergartentag des zweiten Terms und die Kinder kommen nach und nach an. Wir sind mit 91 Kindern schon sehr gut ausgebucht.
Unser Mitarbeiter Simon Peter und sein Frau Ruth möchten gerne bei einer kirchlichen Hochzeitsfeier Gottes Segen für sich erbitten. Hier wird ein Paar schon durch das bloße Zusammenziehen von Mann und Frau als „verheiratet“ angesehen. Einige Christen wünschen sich zwar eine „richtige“ Trauung, scheuen aber die Kosten der Feier und des Brautpreises. Hier versuchen wir, Wege zu einer angemessenen und bezahlbaren Zeremonie zu finden.
Am 6.Mai konnten wir dank zweier Sonderspenden auch in der diesjährigen Hungerzeit wieder Lebensmittelhilfe ausgeben. Diesmal verteilten wir Maismehl, Bohnen, Speiseöl und Erdnussbutter an 148 Personen.
Für Interessierte mit Leitungsverantwortung in den umliegenden Dörfern haben wir im Mai zum dritten Mal ein „Wise Choices for Life“ Seminar angeboten, in dem es um gute Kommunikation, kritisches Denken
und sinnvolle Entscheidungen im Leben geht. Im Januar hatten wir 33 Teilnehmer, jetzt waren es schon 43. Wir stellen auch fest, dass das Interesse wächst, das Gelernte selbst z.B. in der eigenen Kirche weiterzugeben.
Für die nächste Woche planen wir außerdem ein Training, zu dem wir alle Pastoren der umliegenden etwa 20 Kirchen einladen. Oft haben „Pastoren“ hier nur eine geringe oder gar keine theologische Ausbildung und ihre Lebensführung entspricht häufig nicht den christlichen Werten.

und Rose gelernt, Flüssigseife
herzustellen, was wir zu Hause
dann auch gemacht haben.
Samuel hat diese mit nach
Kampala in seinen Waschsalon
genommen und heute schrieb er,
alles wurde verkauft! Mal sehen,
was daraus wird…
Wirklich dankbar sind auch für die Entwicklung von Harriet und Rosie. Seit einem Jahr sind sie jetzt in der „Shekinah Glory Christian International School Mbale“. Die Ugander sind echt kreativ was das Erfinden von langen komplizierten Namen angeht. An dieser Schule werden wirklich christliche Werte
gelebt und „international“ ist die Schule nicht nur durch den amerikanischen Lehrplan, sondern auch weil immer mehr Nicht-Ugander ihre (Pflege-) Kinder hier einschulen. Die beiden fühlen sich an der Schule sehr wohl, die Lehrer sind liebevoll und kompetent und die Kinder lernen neben dem üblichen Lehrstoff auch schwimmen, Musikinstrumente zu spielen oder wie man z.B. Seife selbst herstellt. Zudem ist auch
die Kommunikation mit den Lehrern über WhatsApp super, so dass wir auch dann gut informiert sind, wenn wir in Deutschland sind. Seit Februar passt Daphine während unserer Abwesenheit auf die Mädchen auf. Wir kennen sie schon seit Jahren als Patenkind von Amuka und so wie es aussieht, wird sie sich auch noch drei weitere Jahre um die beiden kümmern können, da wir sie mit einer Ausbildung in Mbale unterstützen möchten.
Letzten Samstag hatten wir einen medizinischen Kurzeinsatz mit verschiedenen diagnostischen Tests. Es kamen ca. 70 Leute und interessanterweise war ein häufig
auftretendes Problem Bluthochdruck bei älteren Frauen, obwohl sie weder rauchen, noch übergewichtig sind und zudem körperlich hart arbeiten. Alkoholkonsum könnte hier evtl. eine Rolle spielen.
Am 10. Juni wird ein Physiotherapeut aus Mbale kommen, besonders um nach unseren Kindern mit Behinderungen zu sehen. Diese Kinder werden zweimal in der Woche von Agnes versorgt und bei einigen stellen sich schon Erfolge ein. Zwei dieser Kinder sind 9jährige Jungen, die für diese Behandlung von ihren Großmüttern mehrere Kilometer auf dem Rücken zu Amuka getragen werden. Das ist wirklich beeindruckend! Es wäre sehr schön, wenn wir in Zukunft eine Möglichkeit hätten, diese Kinder auch schulisch zu versorgen, um ihre Chancen im Leben zu verbessern.
Seit April ist Maibritt aus Hamburg für 3
Monate als Kurzzeitlerin mit dabei. Sie hat kürzlich ihr Ökotrophologie-Studium abgeschlossen und bringt sich bei unseren wöchentlichen Trainings in der Family
Group ein. Da wir in den letzten Wochen
vermehrt Kontakt zu den „Village Health
Trainers“ (VHTs) der umliegenden Dörfer aufgenommen haben, unterstützen diese Maibritt auch mit dem Unterrichten. Das ist eine Bereicherung für alle.
Die VHTs sind Dorfbewohner ohne Ausbildung, die sich z.B. für bessere Hygiene in den Haushalten einsetzten sollen oder Impfkampagnen unterstützen. Dabei wird ihre ehrenamtliche Arbeit aber meist weder von der Bevölkerung noch der Regierung wertgeschätzt. Umso mehr freuen sie sich, dass sie von uns in Amuka gesehen werden und wir in Kooperation mit Jenga eine Schulung für sie planen.
Wie ihr seht, ist hier viel los, wofür wir echt dankbar sind. Wir merken auch, dass die Haltung vieler Menschen sich ändert. Aber bitte betet mit uns um mehr (internationale) Freiwillige, die sich hier auch längerfristig einbringen, denn für uns ist es doch sehr viel geworden.
Liebe Grüße von
Antje und Orge