Liebe Freunde und Unterstützer von AMUKA!
Im Januar war ich (Antje) wieder für zwei Wochen in Uganda. Es war eine mit Besuchen und Terminen und vielen, oft tiefen, Begegnungen angefüllte Zeit.
Wie immer bin ich sehr dankbar für Eure Gebete um Bewahrung und Weisheit!
Nach meiner Ankunft am Flughafen von Entebbe, wo Dinah Sangalo mich abholte, sind wir nach Kisubi zu einer orthopädischen Klinik gefahren, die von der Christoffel Blindenmission unterstützt wird. Dort haben wir Derrick besucht, einen gehörlosen Jungen, der dort an beiden Beinen behandelt wird, in der Hoffnung, dass er das Laufen
erlernen wird. Er lebt bei Philip in der Familie, da seine Mutter ihn dort zurückgelassen hat. Bei diesem ersten Besuch hatte er beide Beine komplett in Gips.
Als ich vor dem Rückflug wieder bei ihm war, war der Gips entfernt worden und er muss nun jeden Tag Orthesen (Beinschienen) anlegen, damit die Beine gerade bleiben. Das ist sehr schmerzhaft für ihn. Am schlimmsten war aber zu sehen, wie sehr er sich nach Aufmerksamkeit und Liebe sehnt und es ist auch traurig zu erleben, dass er so wenig Möglichkeit hat, zu kommunizieren. Wenn wir Sponsoren finden, würden wir ihn gerne nächstes Jahr zur Schule für Gehörlose schicken. (Ich denke, er ist mindestens 7 Jahre alt).
In der Klinik hatte ich (wie Orge schon im Oktober) die Gelegenheit, den deutschen Geschäftsführer kennenzulernen. Der Kontakt mit Matthias erleichtert uns die Bezahlung von Rechnungen für unsere Kinder und er hilft uns auch Termine mit Ärzten zu machen.
Im letzten Infobrief schrieb Orge schon von der Solaranlage, die der VFKE (Verein zur Förderung von Kleinprojekten in Entwicklungsländern) uns finanziert. Diese wurde von Noah und Davis aus Kampala nach Bugobero gebracht und im Januar von Noah installiert. Alles funktioniert gut; es können jetzt Handys geladen werden, der Laptop läuft und auch für Beleuchtung im Versammlungshaus soll die Anlage benutzt werden. Vielen Dank an den VFKE!!!
Als Orge und Tabea im Oktober in Uganda waren, war eine große Sorge Stephens Zustand nach einem Herzinfarkt. Es ging ihm damals sehr schlecht, er konnte kaum sprechen und laufen.
Sowohl ugandische Ärzte als auch westliche Ärzte, mit denen ich telefonierte, meinten die Chance, dass er das alles überlebt, wäre extrem gering. So kann man es wohl nur ein Wunder nennen, dass er bei meinem Besuch jetzt recht kräftig und aktiv war. Stephen selbst sieht das auch als Wunder Gottes an und dankt allen, die für ihn beten und ihn auch finanziell unterstützen! Es sollte eigentlich eine Herzoperation mit Erweiterung der Herzkranzgefäße durchgeführt werden als er Ende Januar wieder in Kampala war. Allerdings wurde dann, in Rücksprache mit amerikanischen Ärzten, entschieden, eine medikamentöse Therapie durchzuführen und abzuwarten, ob diese auch den gewünschten Erfolg bringt.
Nun möchte ich noch aus einigen Berichten unserer Mitarbeiter zitieren, damit Ihr weiteren Einblick in die Arbeit von AMUKA bekommt:
Zuerst ein Bericht über unsere Gruppe mit 25 Kindern aus dem Dorf:
„… Im Projekt lernen die Kinder viel über medizinische Pflanzen, Sozialverhalten und die Bibel. Sie singen Lieder und führen biblische Geschichten auf. Sie treffen sich während der Schulzeit einmal in der Woche und in den Ferien viermal. Jedes Mal, wenn sie kommen, gibt es für sie eine Mahlzeit. Die Mahlzeiten werden von AMUKA zur Verfügung gestellt und gemeinsam von den Kindern und freiwilligen Helfern zubereitet.
Was erreicht wurde:
• Die Kinder kennen die Anwendung von Heilpflanzen gut
• Sie können viel besser miteinander umgehen und arbeiten als zuvor
• Die Kinder helfen bei Arbeiten im Projekt, wie Unkraut jäten, ernten, bewässern und
mulchen.
Unsere Herausforderungen:
• Einige Kinder sind nicht so glücklich wie andere, da sie noch keine Sponsoren (für
Schulgeld) haben.
• Unterschiede im Alter und Wissensstand führen zu unterschiedlichem Lernverhalten.
• Wir benötigen mehr Spielmaterialien, z.B. Bälle…“
Besonders freuen wir uns natürlich, wenn wir hören, wie Menschen durch die Heilpflanzen geholfen wurde. Viele Leute berichten vor allem von Erfolgen bei der Malariabehandlung mit Artemisiatee. (Den bauen wir übrigens auch hier in Wedel an und trinken ihn, das stärkt allgemein das Immunsystem)
Als ich Durchfall hatte, hat Iname mir gleich einen Guaventee gekocht – der war schon ziemlich widerlich, hat aber sofort geholfen!
Iname berichtet über einen Waisenjungen, den sie in der Grundschule unterrichtet:
„Malaba Joseph ist 9 Jahre alt, er ist HIV positiv/AIDSkrank . Er bekam
für drei Monate Guaventee, Artemisiatee, Moringablätterpulver und Amaranthbrei. Sein Zustand hat sich gewaltig verbessert!
Bevor er zum Projekt kam, konnte er kaum laufen, er hatte Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen, Husten und überall am Körper Furunkel. Er war anämisch. Nach den drei Monaten ging er wieder zur Schule und es geht im gut. Sein Gesundheitszustand ist jetzt nicht schlecht. Andere HIV- positive Patienten nehmen Artemisiatee und berichten auch über Verbesserungen.“
Zum Schluss möchte ich noch von der Jugendfreizeit berichten, die ich mit 12 Jugendliche, die auch viel im Projekt mitarbeiten, in Mbale durchgeführt habe. Die Jugendlichen sind zwischen 15 und 23 Jahren alt, sie haben zum Teil schon schwere Jahre durchlebt, z. B. durch den Tod ihrer Eltern . Wir denken, dass es ganz wichtig ist, sie zu fördern und in ihrer Entwicklung zu unterstützen, da sie die Zukunft für ihre Dörfer sind. Wir hatten Bibelarbeiten zum Thema “Die Vaterliebe Gottes“, das hatte ich ausgesucht, da den Kindern in Uganda eine bedingungslose Liebe oft gar nicht vermittelt wird. Außerdem wurde ganz, ganz viel und begeistert gesungen und gegessen (was ja auch für viele keine Selbstverständlichkeit ist!) und viel gelacht! Wir haben schließlich über die richtige Einnahme von Medikamenten gesprochen und versucht, die Lebensverhältnisse in Bugobero etwas zu analysieren. Dabei kam heraus, dass nur in etwa 25% der Familien, die Eltern nicht geschieden sind. In 65% der Familien leben Pflegekinder (Waisen oder zurückgelassene Kinder). Es gibt nur 5% „Singlehaushalte“ und 25% Haushalte in denen jemand mit einer Behinderung lebt.
Hier zwei Stimmen von Teilnehmern unserer Konferenz:
Norah: „Die Konferenz war interessant und wirklich ermutigend. Ich habe viele Dinge gelernt z.B. über Gott. Ich habe festgestellt, dass Gottes Heil die beste Sache ist, die
man im Leben haben kann. Außerdem habe ich etwas über Medikamente gelernt, was wichtig für mein Leben ist.“
Noah: „Ich freue mich, dass ich Teil dieser Jugendkonferenz bin. Viele Dinge hat Mama Antje uns weitergegeben, besonders was die Vaterliebe angeht. Wie ihr vielleicht wisst, stehen wir Kinder, die in Afrika aufgewachsen sind, vor vielen Herausforderungen. Manchmal haben wir noch nicht das Ausmaß an Liebe erfahren wie Gleichaltrige in Europa oder Nordamerika.
Aber ich bin froh, dass Mama gekommen ist und viele Dinge weitergegeben hat. Was wir von ihr gelernt haben, sind wir bereit in unseren Dörfern weiterzugeben. Wir können dort von den Dingen weitersagen, die wir hier gelernt haben und damit das Leben der Leute beeinflussen. Ich bin froh und dankbar.“
Hier noch einige Termine:
Am 15.März 2013 werden wir in der Freien evangelischen Gemeinde Wedel um 19:00 Uhr wieder über AMUKA berichten.
Und für die, die sich für anamed und die Anwendung von Heilpflanzen interessieren:
Während des Kirchentages in Hamburg vom 1.-5. Mai wird anamed dort eine Stand haben. Außerdem wird am 5. Mai (um 19.30?) ein Infoabend (ohne Anmeldung) bei uns der Gemeinde stattfinden und am Montag, den 6. Mai, von 9:30 bis 21:00 Uhr ein eintägiges Seminar (Natürliche Medizin zwischen moderner und traditioneller Medizin; Erfahrungen mit über 60 Heilpflanzen; Anlegen von Heilpflanzengärten; Artemisia annua; AIDS). Anmeldung erforderlich-Kosten 50 €. Dieses Seminar ist besonders zu empfehlen, da es in Deutschland sonst nur bei Stuttgart stattfindet. Also eine gute Möglichkeit für uns im Norden!
Eure
Antje & Orge Balack