Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien.
Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!
Jeremiah 29:11
Liebe Freunde von Amuka!
Beim Anblick dieser beiden Kinder kam mir in den Sinn, dass sie beispielhaft für so viele Menschenleben in Uganda stehen: Die beiden wirkten so hoffnungslos und verdreckt, dass man sich einfach keine gute Zukunft für sie vorstellen kann. Im Widerspruch dazu steht auf dem T-Shirt des Jungen: I can change the world. Wir erleben beides immer wieder, dass Menschen die von Gott gegeben Chancen anpacken und ihr Leben zum Besseren verändern, andererseits scheinen viele es nicht zu schaffen, Verantwortung zu übernehmen und verbauen sich damit jede Chance.
Die heftigen und andauernden Regenfälle in den letzten Wochen haben den Alltag sehr beeinträchtigt, da die Straßen oft kaum passierbar waren. So nass haben wir es noch nicht erlebt und etliche Menschen in Ost-Afrika verloren ihre Ernte oder sogar ihr Leben. Auch unsere Aktivitäten wurden durch den Regen immer wieder beeinträchtigt, glücklicherweise musste aber nichts ausfallen. Mit allen Gruppen haben wir auch Weihnachtsfeiern gehabt, was bei allen große Freude ausgelöst hat. Besonders wichtig ist in Uganda ja immer das Essen bei solchen Feiern!
Am Samstag hatten wir eine Feier im Bible Club, wozu 230 Kinder und Jugendlichen kamen. Neben den üblichen Programmpunkten Porridge, Lobpreis und biblische Botschaft, gab es viele Spiele ( z.B. Sackhüpfen) und Naschis. Die Zahl der Kinder wächst kontinuierlich, was toll ist, uns aber auch vor die Frage stellt, wie wir das in Zukunft handhaben wollen, da mehr Mitarbeiter, Finanzen und Räumlichkeiten benötigt werden.

Auch unsere Seminargruppe am Freitag wächst und es herrscht eine immer größere Offenheit. In den letzten Wochen haben wir die Themen „Hühnerhaltung als Einkommenserwerb“, „Furcht“ ( vor bösen Geistern und Menschen) und „Leiden“ und behandelt. Furcht ist immer wieder etwas, was das Leben der Menschen sehr beeinflusst. Diese Woche erzählte ein Freund mir, sein Vater habe ihn als Kind auf eine weit entfernte Schule geschickt, da die Eltern sich getrennt hatten und er eine Stiefmutter hatte, die ihn aus Eifersucht vergiften wollte, da er in der Schule besser war als ihre eigenen Kinder. So war es sicherer für ihn weit weg zu sein.

Anfang Dezember wurden aus unserem Lager 40 kg Mais gestohlen. Wir haben zwar eine Vermutung und nehmen auch an, dass einige Mitarbeiter mehr wissen als sie sagen, aber der wirkliche Beweis fehlt uns. Auch hier zeigt sich, dass die Mitarbeiter Angst voreinander haben, auch wenn insgesamt die Offenheit wächst.
In den letzten Wochen haben wir so viel Zeit darauf verwandt über Ehrlichkeit, Leben im Licht und Integrität zu reden.
Diese Woche kommt Samuel Bawala mit einem Freund zu einem zweitägigen Workshop über Integrität, Motivation und Verantwortung.
Im Januar möchten wir wieder sechs Jugendliche nach Jinja schicken, wo sie in einer zweiwöchigen Youth School von Gottes Vaterliebe und Befreiung von Bindungen an negative Verhaltensweisen lernen. So hoffen wir nach und nach auf immer mehr Veränderungen und geheilte Beziehungen.
Das Kindergartenjahr ging am 29.11. zu Ende mit der Ausgabe der Zeugnisse. Ja, auch 3-Jährige bekommen hier schon Zeugnisse! Allerdings konnten wir uns gegen „Examen“ bei den Kleinen durchsetzen, aber in der Vorschulklasse wollen doch die meisten Eltern unbedingt diese Prüfungen.
Wir haben jetzt 25 neue Kinder für Februar 2020 registriert, die wir nach unseren Kriterien ausgewählt haben. Auf der Warteliste hatten wir allerdings über 40 Kinder. Da wir eine 1. Klasse einführen möchten, benötigen wir dringend noch einen geeigneten Lehrer. („Lehrer“ ist hier nicht das Problem, aber „ geeignet“). Nachdem das Jahr 2019 vor allem bestimmt wurde durch das Umsetzen von Baumaßnahmen, wollen wir uns 2020 vor allem auf inneres Wachstum konzentrieren: Schulungen für unsere Lehrer und die umliegender Schulen, sowie Sicherung der finanziellen Situation.

Unsere Aushilfs-Lehrerin Lornah hat sich so sehr bewährt und so viel Liebe für die Kinder gezeigt, dass wir sie ab Januar zu einer „In-Service-Caretaker- Ausbildung“ schicken werden, d.h. sie macht während der Ferien ihre Ausbildung und arbeitet in den Terms weiter in Amuka.
Weiterhin haben wir etliche Patienten gehabt. Einer ist der kleine Davis mit spastischen Lähmungen. Im Oktober hatte seine Mutter mit Übungen begonnen, die schon einige Veränderung gezeigt haben. Anfang Dezember war Antje mit den beiden wieder im Krankenhaus, wo sie neue Übungen gezeigt bekamen.
Im Oktober kam Shafira mit ihrem offensichtlich herzkranken 13jährigen Sohn Abraham zu uns. Nach Arztbesuchen in Mbale und Kampala hat sich die Diagnose „Fallot‘sche Tetralogie“ herausgestellt, eine angeborene Herzfehlbildung, die zu Sauerstoffmangelversorgung führt. Nur 30% der unbehandelten Kinder überleben die ersten 10 Jahre. Auch Abraham geht es zunehmend schlechter, da sein Herz den wachsenden Körper immer weniger versorgen kann. Eine entsprechende Operation kann in Uganda durchgeführt werden, kostet aber 4400€.
Es hat uns sehr gefreut zu sehen, dass die Eltern Shafira und Peter wirklich zusammenarbeiten und sich bestmöglich um ihre vier Kinder kümmern. Ihr einziger relevanter Besitz sind allerdings eine Kuh und ein Schwein, durch deren Verkauf sie vielleicht 300€ aufbringen könnten. So haben wir jetzt begonnen, das Fundraising in Uganda (Politiker, der Wahlkampf hat begonnen) und Deutschland in Angriff zu nehmen. Große Unterstützung bei allen Fragen erhalten wir dabei von unserem Freund und Nachbarn Moses, der in Kampala als Apotheker arbeitet und die Familie auch dort ins Herz-Institut begleitet hat.
Von ganzem Herzen möchten wir uns bei Euch allen bedanken, die mit Gaben und Gebet hinter der Arbeit stehen, bei allen, die uns immer wieder ermutigen, auch in schwierigen Phasen weiter daran zu glauben, dass unser Himmlischer Vater den Menschen in Manafwa Zukunft und Hoffnung geben will! Und vielen Dank auch für jede Form der praktischen Hilfe!
Wir wünschen Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für 2020!
Orge & Antje Balack
mit dem ganzen Amuka-Team